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40 erfolgreiche Lehrabschlüsse, 40 Erfolgsgeschichten, 5 Einblicke

Wir durften diesen Sommer 40 Lehrabgänger:innen feiern, die mit grosser Motivation und Durchhaltewillen ihre Lehre erfolgreich absolviert haben. Wer bei der VEBO eine Lehre startet, hatte es selten einfach. Es braucht unterstützende Hände, wohlwollende Begleitung und eine grosse Portion Zuversicht, Motivation und Kampfgeist von jedem und jeder Lernenden, bis der Abschluss gemeistert ist. 
Wir sind unglaublich stolz darauf, was all unsere Lernenden immer wieder leisten. Und möchten von all den Erfolgsgeschichten fünf erzählen.  

Wow! Eine glatte 6.0 in der Berufsfachschule, einen Gesamtnotenschnitt von 5.2. Das erreichte Selina mit ihrem EBA-Abschluss Fachrichtung Montage. Sie absolvierte zuerst eine Praktische Ausbildung PrA in der Abteilung Montage und startet nun mit dem Eidgenössischen Berufsattest durch.

Nach gekündetem Lehrverhältnis, brauchte es zuerst einen tiefen Fall. Adrian merkte erst ganz unten, wie wichtig im Leben eine Ausbildung ist. Die VEBO und die IV gaben ihm eine zweite Chance und er startete seine Lehre zum Produktionsmechaniker EFZ. Seit einem Jahr ist er nun schon bei einem Arbeitgeber im offenen Arbeitsmarkt angestellt und konnte dort erfolgreich seine Lehre abschliessen. Die VEBO begleitet ihn in Form eines Jobcoachings.

Dass es sich lohnt, Zeit zu geben und sich Zeit zu nehmen, beweist Rahel. Sie hat ihre Lehre als Mechanikpraktikerin EBA in drei statt zwei Jahren absolviert, da es ihr nicht gut ging. Nach diesem Abschluss hängte sie bei der Aeschlimann Décolletages noch die Lehre zur Produktionsmechanikerin EFZ an. Und schloss diese Lehre prompt als Beste des Kantons ab.


Luana schnupperte in der Beruflichen Abklärung verschiedene Berufe. Sie hat vieles ausprobiert und kämpfte sich immer wieder durch schwierige Zeiten. Doch sie wollte mehr, sich fordern und gefördert werden. Sie informierte sich intensiv über Berufe in der Mechanik und schloss diesen Sommer erfolgreich ihre Lehre als Polymechanikerin EFZ ab. 

Noch vor wenigen Jahren war Niklas als junger Mann arbeitslos und beim RAV gemeldet. Sein Ehrgeiz, Wissensdurst und Durchhaltewillen haben es ihm ermöglicht, seine Ausbildung erfolgreich zu meistern. So erfolgreich, dass er es zum besten Lehrabgänger des Kantons als Fachmann Betriebsunterhalt EFZ geschafft hat. Nun ist Niklas mit Hilfe unserer Job Coaches auf Stellensuche und wir sind zuversichtlich, dass er bald eine Zusage erhält.

Lehrabschluss2023

Aus Sicht der Lernenden:

Meine Entwicklung

Ich kann mich noch genau daran erinnern. Ich habe im Jahr 2017 in der VEBO Oensingen angefangen. Ich begann meine Zeit in dem Aufbau und Belastbarkeit Training. Ich hatte so viele Ängste, angst vor den Leuten Zug zu nehmen oder gar Zug zu fahren, eigentlich kann man sagen ich hatte vor allem Angst.

Ich begann mir 4 Tagen an 2 Stunden und Arbeitete mich langsam hoch ich hatte anfangs auch sehr viele Ausfälle, Fehlstunden und auch viele Kurzabsenzen. Als ich begann stabiler zu werden konnte ich in den verschiedenen Bereichen der VEBO reinschauen. Ich war in der Schreinerei, in der Gärtnerei, im KV, in der Druckerei, im Service und in der Montage. Es gefiel mir sehr in der Montage. Ich wollte meine Ausbildung in der Montage machen dies war aber nicht möglich. Ich war traurig. Ich bekam einen Anruf von Patrick Rüegsegger er teilte mir mit das eine Ausbildung in der Montage möglich sei jedoch nur gekoppelt mit der Mechanik. Ohne die Mechanik zu kennen sagte ich zu. Ich habe den vertrag unterschrieben und freute mich so. Der Tag kann in der ich in die Mechanik kam. Die Angst stieg wieder. Ich habe wieder vor allem Angst gehabt. Ich hatte Angst vor den Maschinen, vor den Leuten, ich hatte sogar Angst mich zu melden. Ich war nur allein unter dem Fahrradständer oder in der Raucherzone insofern niemand sonst da war. Hauptsächlich sass ich unter dem Fahrradständer und wollte allein sein. Meine Absenzen häuften sich wieder. Ich wollte nur in die Montage und konnte nicht viel mit der Mechanik anfangen aufgrund meiner Angst. Luana versuchte mich mehrmals mitzunehmen. Ich lehnte mehrmals ab aber eines Tages ging ich mit ihr mit. Es ist faszinierend, wie sich alles entwickelt hat. Ich gehe selbstständig an die Maschinen ich richtete sie auch selbstständig ein und arbeitete auch daran.  Es entstand eine Freundschaft zwischen mir und Luana.

Ich war ein kleines graues Entchen, eine Kohle kann man so sagen. Nun bin ich gepresst, geformt und geschliffen worden nun bin ich ein Diamant. Ich bin eine junge, starke und unabhängige Frau geworden. Ich habe das ein paar Leuten zu verdanken. Also Danke euch. Ich danke dir Fabienne meiner Berufsbilderin die so viel Geduld und nerven gehabt hat danke auch dir Luana für alles. Ich danke eben so Adrian und auch Rolf der mich nicht immer so ernst genommen hat wenn ich wieder einmal gesagt habe das ich alles hinschmeisse. Ein grosse Danke an alle und ein Dank an meinen IV-Berater Kevin Glauser.

Es war eine schöne tolle aber auch turbulente und ansträngende Zeit.

Autorin: Selina Stauffer

(Dieser Text wurde unbearbeitet veröffentlicht.)

Mein Weg in der VEBO

Mein Name ist Luana Beljean, ich bin 28 Jahre alt und habe soeben meinen Abschluss zur Polymechanikerin EFZ mit einer stolzen Note von 4.7 abgeschlossen. Ich habe meine 1. Ausbildung als Detailhandelsfachfrau im Jahr 2015 abgebrochen, da ich ziemlich unterfordert war und mein Krankheitsbild sich zum ersten Mal anfing bemerkbar zu machen. Nach dem Abbruch hatte ich zwei turbulente Jahre, weshalb ich einen stationären Aufenthalt in Königsfelden wahrnahm und gleich nahtlos die Tagesklinik in Aarau besuchte. So wurde ich der IV übermittelt und ich durfte im Sommer 2018 in die Abklärung zur beruflichen Eingliederung in der VEBO Oensingen starten.

Anfangs wusste ich nicht wirklich, in welche Richtung ich will. Da ich bereits einmal ein Praktikum im Hausdienst absolviert hatte, wusste ich, dass dort Interesse bestehen würde. Auch die Logistik sprach mich an oder das KV. Im Hausdienst hatte ich viel Spass und die Arbeit mit Sascha hat ziemlich Spass gemacht. Doch ich wusste, dass ich dort ebenfalls unterfordert sein würde. Da die Logistik gerade Sommerferien hatte, wurde ich vorübergehen in die Montage zu Kevin Kurt geschickt. Da ich nach ca. 2-3 Tagen in der Konfektionierung das Bedürfnis nach mehr Forderung hatte, durfte ich dann in der Montage aushelfen und Autobahnleuchten demontiere, reinigen, neu verkabeln und wieder zusammenbauen. Dies hat grosses Interesse geweckt, weshalb ich mich etwas schlau gemacht habe, welche Berufe mit Montage zu tun haben. So durfte ich dann in die Mechanik reinschnuppern, wo ich sofort ankam, obwohl ich keine Ahnung von allem hatte. Inzwischen durfte ich auch die Logistik näher betrachten. Da ich in der VEBO unterfordert war, hat Kevin Kurt einen externen Schnuppereinsatz im Tally Weijl Outlet Lager in Zofingen für mich organisiert. Dort hat es mir ebenfalls sehr gut gefallen und ich hätte dort eine Lehre starten dürfen. Ich habe für mich jedoch entschieden, dass ich in handwerklichen Berufen besser gefordert werde. Deshalb habe ich auch noch in den Beruf Velo- und Kleinmotorenmechaniker*in hineingeschnuppert bei Christoph Schlupp. Da der Beruf des Produktions- oder Polymechaniker jedoch mehr Zukunftschancen bedeutete, habe ich mich für diese Richtung entschieden.

Nun stand die Frage im Raum ob ich die 3-jährige Ausbildung zur Produktionsmechanikerin oder doch die 4-jährige Ausbildung zur Polymechanikerin machen soll. Nachdem der Multicheck für Polymechaniker ziemlich gut rausgekommen ist, habe ich mich trotz Zweifel, ob ich durchhalten würde, für die 4-jährige Ausbildung entschieden. Da wir in Oensingen leider keine grosse Chance auf eine Ausbildung im Bereich Montage haben, habe ich mich auf die Fertigung und Produktion konzentriert. Da ich durch mein ADHS Schlafmedikamente nehmen muss, hatte ich Anfangs am Morgen immer ziemlich Mühe mit aufstehen und habe praktisch jeden Tag verschlafen. Nachdem sich meine Wohnsituation gebessert hatte und ich die Dosis meiner Medikamente verringern und z.T. durch pflanzliche Mittel ersetzen konnte, wurde dieses Problem besser und ich konnte nun mit vollen 100% in die Lehre starten. Auch während dieser Zeit gab es viele Höhen und Tiefen, welche durch die Ausbildung und auch durch mich selbst entstanden. Die ersten 2 Jahre wahren hauptsächlich persönliche Probleme, welche mich beschäftigten. Diese konnte ich durch regelmässige Therapie und durch Unterstützung von Frau Füglister gut überwinden und selbst wachsen. Als die Teilprüfungen anstanden kam das erste Tief durch die Ausbildung, da ich super nervös war und dort deutlich merkte, dass ich nicht gut mit dem Druck umgehen kann. Durch gute Vorbereitungen in der VEBO sowie im ÜK und dank der Unterstützung meiner Arbeitskollegen habe ich die Teilprüfungen bestanden. In dieser Zeit bin ich auch mit meinem damaligen Nebenstift Adrian Flückiger zusammengekommen. Die Zusammenarbeit mit meinem Partner habe ich sehr genossen, weshalb ich mich für ihn mit einem lachenden und gleichzeitig auch einem weinende Auge gefreut habe, als er die Chance bekam, seine Ausbildung in der Borner Mechanik AG in Etziken abzuschliessen.  

Plötzlich waren 4 Jahre in der VEBO Mechanik vorüber. Ich hatte 1 Jahr Vorbereitungsjahr und 3 Lehrjahre hinter mir. Nun ging es um alles. Ich hatte in dieser Zeit sehr viel Mühe, dem ganzen Druck stand zu halten. Meine VA ist zum Glück sehr gut verlaufen, dank dem guten Team, welches ich hatte. In den Berufskundefächern bin ich im 7. Semester jedoch ziemlich abgesackt und ich merkte, wie ich Mühe hatte mir Sachen zu merken. Dies steigerte die Nervosität enorm, da ich wusste dass mich bald mein schriftliches QV erwarten würde. Dank der guten Unterstützung von meinem Klassenlehrer Herr Werren habe ich mich dann aber wieder für das letzte Semester gefasst. Nach der Probe IPA habe ich gemerkt, dass es nicht die richtige Lösung war, den Druck währenddessen zu ignorieren. Anstatt mich aufzuregen wenn etwas schief ging, bin ich stattdessen ruhig geblieben. Dies war aber eine Art in mich reinfressen, was ich im Nachhinein zu spüren bekam. Ich wurde immer vergesslicher, ausgelaugter und schneller sauer als sonst. Mein Nervenkostüm war nur noch sehr dünn. Obwohl ich viel freie Tage und auch Ferien hatte, besserte sich dies kaum. Als ich dann aber sogar zwischen zwei Firmen für meine Anschlusslösung wählen konnte, hat sich ein kleiner Teil in mir beruhigt. Trotzdem ging ich mit einem angeknacksten Nervenkostüm an meine IPA und zog dort dasselbe durch wie im Probedurchlauf. Ich wusste, dass ich mir damit selber schaden würde, es war jedoch der einzige Weg nicht komplett am dem Druck, welcher von Aussen und auch von Innen herrschte, durchzudrehen. Irgendwie habe ich es dann schlussendlich hinbekommen und ich frage mich heute noch, wie ich das geschafft habe. Die Retourkutsche kam dann eine oder zwei Wochen später, als ich dann doch eine Auszeit brauchte, da ich mein Hirn ziemlich überlastet habe mit all den Emotionen.

Auch wenn die Zeiten zwischendurch turbulent waren, habe ich den Abschluss als Polymechanikerin EFZ nun in der Tasche. Dies habe ich nur durch die ganze Unterstützung und Motivation durch die Berufsbildner und meiner Arbeitskollegen geschafft. Hätte man mir nicht stetig gezeigt, dass man an mich glaubt, hätte ich es wohl nicht so weit geschafft. "Stell dir vor, du hältst dein EFZ-Zeugnis in den Händen" war der Satz, welcher mich durch die ganzen 5 Jahre begleitet und motiviert hat und nun ist die Vorstellung davon zur Wirklichkeit geworden. Ich bin dankbar für die Chance, dass ich meine Lehre in einer solchen Institution wie der VEBO absolvieren durfte. Es wurde viel auf meine emotionalen Bedürfnisse Acht gegeben und ich konnte so, trotz ADHS und Borderline, eine Lehre mit super Zukunftschancen abschliessen.

 

Autorin: Luana Chantal Beljean

(Dieser Text wurde unbearbeitet veröffentlicht.)

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